Der
Valentinstag, auch das
Fest des Heiligen Valentin genannt, wird jährlich am 14. Februar
gefeiert. Entstanden als ein westlicher christlicher
Festtag zu Ehren eines oder mehrerer früher Heiliger namens
Valentin(us), wird der Valentinstag in vielen Regionen der Welt als eine
bedeutende kulturelle, religiöse und kommerzielle Feier der
romantischen Liebe wahrgenommen, obwohl er in keinem Land ein
offizieller Feiertag ist.
Traditionen, Bräuche und Akzeptanz zur Feier des Valentinstags auf der Welt
Die
Feierlichkeiten, Traditionen und Bräuche zum Valentinstag entwickelten
sich seit der frühen Modernen in England. Im 19. Jahrhundert
verbreiteten sie sich in der englischsprachigen Welt und seit dem späten
20. und frühen 21. Jahrhundert darüber hinaus. Allerdings wurde er bis
heute nicht so populär wie Weihnachten oder Halloween.
Aufgrund zielstrebiger Marketingerfolge wird der Valentinstag
heute selbst in einigen ostasiatischen Ländern wie China und Südkorea
gefeiert.
Europa
Deutschland
Blumenangebot am Valentinstag
Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die Vereinigten Staaten, und er kam so durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Teil Deutschlands. Im Jahre 1950 veranstaltete man in Nürnberg
den ersten „Valentinsball“. Allgemein bekannt wurde der Valentinstag
durch die vor dem 14. Februar verstärkt einsetzende Werbung der
Floristik- und der Süßwarenindustrie.
Auch in Deutschland sind Blumen nach wie vor die häufigsten
Geschenke am Valentinstag. Allein zum Valentinstag 2018 transportierte
die Lufthansa Cargo 800 Tonnen roter Rosen nach Deutschland.
Finnland und Estland
In Finnland wird der Valentinstag
ystävänpäivä
genannt, was übersetzt „Tag der Freunde“ bedeutet. Dementsprechend
handelt es sich an diesem Tag auch eher um das Erinnern an Freunde als
an alles andere. Es werden meistens anonym Karten oder kleine Geschenke
übermittelt. In Estland wird der Valentinstag
sõbrapäev bezeichnet und bedeutet das Gleiche.
Frankreich
Da Frankreich ein traditionell katholisches Land ist, ist der Valentinstag dort einfach auch als
Sankt Valentin bekannt. Er wird in ähnlicher Weise wie im sonstigen Westeuropa gefeiert.
Griechenland
In Griechenland gibt es zwischen der Tradition am Valentinstag (
Ημέρα τοΑ ΑγίοΒ Βαλεντίνο) und der romantischen Liebe keine Verbindung. In der orthodoxen Kirche gilt Hyazinth von Caesarea
als Schutzheiliger der Liebenden, der am 3. Juli gefeiert wird. Im
heutigen Griechenland wird diese Tradition weitestgehend durch die
„globalisierte“ Form des Valentinstags verdrängt.
Irland
Eine Großzahl der Christen pilgert am Valentinstag in die Karmeliterkirche Whitefriar Street in Dublin,
da dort die Reliquien des Heiligen Valentin von Rom aufbewahrt werden.
Am Schrein beten sie in der Hoffnung, eine Romanze zu finden.
Des Weiteren liegt dort ein Buch aus, in das die Besucher ihre Gebete für die Liebe schreiben.
Italien
In Italien treffen sich die Liebespaare meist an Brücken oder auch
Gewässern. Dort sind häufig Vorrichtungen angebracht, an denen man z. B.
ein Fahrrad anschließen kann. Diese werden zweckentfremdet, indem ein
sogenanntes „Liebesschloss“ angebracht wird. Auf das Schloss schreiben
die Liebenden ihre Initialen, manchmal mit Datum, auf großen Schlössern
wird sogar ein Foto des Paares aufgeklebt. Dieses Schloss wird
angeschlossen, jeder der beiden wirft seinen Schlüssel ins Wasser und
wünscht sich dabei etwas. Obwohl die Wünsche danach nicht geäußert
werden sollen, wünschen sich die meisten, die ewige Liebe gefunden zu
haben.
Portugal
In Portugal wird der Valentinstag
Dia dos Namorados genannt und bedeutet so viel wie „Tag der Liebenden“ bzw. „Tag der Verliebten“.
Skandinavien
In
Dänemark, Norwegen und Schweden ist der 14. Februar auch als
Valentinstag bekannt, wird aber nicht in so großem Maße gefeiert. Die
Bräuche wurden ab den 1960er-Jahren hauptsächlich aus der amerikanischen
Kultur importiert, man nimmt sich Zeit für ein romantisches Abendessen
mit dem Partner, schickt sich heimlich Liebeskarten zu oder überreicht
dem Geliebten eine rote Rose. Vor allem die Floristikindustrie versucht,
den Festtag populärer zu machen. In Schweden wird der Tag
Alla hjärtans dag („Aller Herzen Tag“) genannt.
Spanien
In Spanien ist der Valentinstag als
San Valentin oder als
Día de los Enamorados ("Tag der Liebenden") bekannt und wird dort genauso gefeiert wie in Großbritannien.
Vereinigtes Königreich
Seit
dem 15. Jahrhundert wurden in England Valentinspaare gebildet, die sich
kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Die Paare bildeten sich durch
Losen am Vorabend oder durch den ersten Kontakt am Valentinstag. Im
Viktorianischen Zeitalter kam unter den Liebenden der Brauch auf, sich
gegenseitig dekorierte Karten zuzuschicken.
In Großbritannien gibt knapp die Hälfte der Bevölkerung Geld für
Valentinsgeschenke aus, jährlich sind es etwa 1,3 Milliarden Pfund für
Karten, Blumen, Pralinen und weitere Geschenke. Der Versand von
Valentinstagskarten wird auf 25 Millionen geschätzt.
Anstelle des Valentinstags feiert man in Wales am 25. Januar
„Dydd Santes Dwynwen“, den Dwynwenstag. Dieser Tag erinnert an St.
Dwynwen, die Schutzheilige der walisischen Liebenden.
Als Symbole der Liebe werden in Wales nicht nur Süßigkeiten und andere
Geschenke ausgetauscht, sondern auch traditionelle, filigran geschnitzte
Holzlöffel, die sogenannten „Love Spoons“.
Afrika
Südafrika
Auch
in Südafrika wird der Valentinstag als öffentliches Fest gefeiert. Dort
ist es Brauch, Kleidung in den Farben Weiß und Rot für die Reinheit und
Liebe zu tragen.
Amerika
Lateinamerika
In einigen lateinamerikanischen Ländern wie Costa Rica,
Mexiko und Puerto Rico ist der Valentinstag als
el día de los enamorados („der Tag der Liebenden“) oder als
Día del Amor y la Amistad
(„Tag der Liebe und Freundschaft“) bekannt. Üblicherweise bekundet man
die Wertschätzung untereinander. In Guatemala ist der Valentinstag als
Día del Cariño („Zuneigungstag“) bekannt.
In Brasilien wird der
Dia dos Namorados („Tag der Liebenden“ oder „Tag der Freunde“) am 12. Juni gefeiert, möglicherweise weil am 13. Juni der Tag des Heiligen Antonius, Schutzheiliger der Ehe, ist. Traditionsgemäß begehen viele Frauen populäre Rituale,
Simpatia
genannt, um einen guten Ehemann oder Freund zu finden. Paare tauschen
untereinander Geschenke, Pralinen, Karten und Blumensträuße aus. Da
aufgrund des brasilianischen Karnevals der 14. Februar als Valentinstag
gar nicht gefeiert wird,
gilt Brasilien im Februar als beliebtes Reiseziel für Singles aus Westeuropa, die dem Feiertag ausweichen wollen.
In weiten Teilen Lateinamerikas sind der
Día del amor y la amistad und der
Amigo Secreto
(„Geheimer Freund“) sehr beliebt und werden am 14. Februar gemeinsam
gefeiert, mit Ausnahme von Kolumbien, wo der Festtag am dritten Samstag
im September gefeiert wird. Beim letzteren wird einem zufälligen
Teilnehmer ein anonymes Geschenk überreicht, was der weihnachtlichen
Tradition „Geheimer Weihnachtsmann“ ähnelt.
Vereinigte Staaten
Sonderangebote zum Valentinstag in den USA
In den Vereinigten Staaten wird der Versand von Valentinstagskarten
auf etwa 190 Millionen Stück gezählt. Zusammen mit den Tauschkarten, die
Schulkinder und Lehrer untereinander austauschen, gehen die Schätzungen
auf etwa 1 Milliarde Karten, die in der Zeit um den Valentinstag
versendet werden.
In den letzten Jahrzehnten wurde der Valentinstag zunehmend
kommerzialisiert und ist zu einer beliebten Geschenkveranstaltung
geworden. Werbekampagnen fördern den Umsatz in der Zeit des
Valentinstags. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Person steigen
jährlich immer weiter an.
Asien
China
In China wird der Valentinstag „Liebhaberfest“ genannt (
Qingrenjie, 情人节). Er wird am siebten Tag des siebten Monats des Mondkalenders
gefeiert und erinnert an den Tag, an dem einer Legende nach ein
Kuhhirte und eine Weberin zusammen sein durften. In der chinesischen
Kultur nennt man das Fest auch „Die Nacht der Sieben“(七夕). Der Legende
nach sind der Stern des Kuhhirten, Altair, und der Stern der Weberin,
Vega, durch einen silbernen Fluss, die Milchstraße, voneinander
getrennt, überwinden sie aber am 7. Tag des 7. Monats des chinesischen
Mondkalenders. Dieser Tag ist auch in Japan unter dem Namen
Tanabata (七夕) bekannt. Dort wird er allerdings am 7. Juli gefeiert.
In den letzten Jahren hat die Tradition des „White Day“ unter der jüngeren Bevölkerung mehr und mehr Einzug gehalten.
Indien
In Indien hat man in der Antike traditionsgemäß Kamadeva, den Herrn der Liebe, verehrt. Als Beispiele dafür findet man die erotischen Schnitzereien in der Khajuraho-Tempelgruppe und die Ausarbeitung der
Kamasutra.
Im Mittelalter ging diese Tradition verloren, Kamadeva wurde nicht mehr
gefeiert und öffentliche Darstellungen sexueller Zuneigung wurden mehr
und mehr verpönt. Diese Unterdrückung der öffentlichen Gefühle hielt bis in die 1990er-Jahre an.
Erst ab 1992 haben sich Valentinstagsfeiern in Indien durchgesetzt. Durch kommerzielle Fernsehkanäle wie MTV,
Radioprogramme und Liebesbriefwettbewerbe wurde der Valentinstag
bekannter, und die Kartenindustrie wurde deutlich angekurbelt, unter
anderem auch durch ihre wirtschaftliche Liberalisierung.
Israel
In Israel wurde die jüdische Tradition des Feiertags
Tu B’Av wiederbelebt und in das jüdische Äquivalent des Valentinstags umgewandelt. Es wird am 15. Tag des Monats Aw
(normalerweise Ende August) gefeiert. In alten Zeiten trugen die Frauen
weiße Kleider und tanzten in den Weinbergen, wo die Männer auf sie
warteten (Mischna Ta’anit, Ende Kapitel 4). Heute wird
Tu B’Av
als zweiter Feiertag der Liebe unter den Menschen gefeiert (zusammen
mit dem Valentinstag), und es hat viele der Bräuche, die mit dem
Valentinstag in der westlichen Kultur assoziiert sind, gemeinsam. In der
modernen israelischen Kultur ist
Tu B’Av sehr beliebt, um seine
Liebe auszudrücken, Heiratsanträge zu stellen und untereinander
Geschenke wie Karten oder Blumen auszutauschen.
Japan
Ausverkauf von Süßigkeiten in einem japanischen Geschäft am 15. Februar
Mit der Werbung an Ausländer führte das Süßwarenunternehmen Morozoff
den Festtag 1936 zum ersten Mal in Japan ein. Später, im Jahre 1953,
wurde die Herstellung herzförmiger Pralinen gesfördert, andere
japanische Süßwarenunternehmen folgten nach. 1958 veranstaltete das
Kaufhaus Isetan einen „Valentinsverkauf“. Weitere Kampagnen in den
1960er-Jahren machten den Brauch in Japan populärer.
Der Brauch, dass nur Frauen Schokolade an Männer geben, könnte
durch den Übersetzungsfehler eines Schokoladenunternehmens während der
ersten Kampagnen entstanden sein. Insbesondere Bürodamen schenken ihren
männlichen Kollegen Schokolade
. Im Gegensatz zu westlichen Ländern sind Geschenke wie Grußkarten, Süßigkeiten, Blumen oder Essenseinladungen
ungewöhnlich, und die meisten Aktivitäten in Bezug auf Geschenke
bestehen darin, jeder Person die richtige Menge Schokolade zu geben.
Japanische Schokoladenhersteller machen in dieser Jahreszeit die Hälfte
ihres Jahresumsatzes.
Viele Frauen fühlen sich verpflichtet, allen männlichen Kollegen
Schokolade zu geben, außer wenn der Tag auf einen Sonntag, einen
Feiertag, fällt. Dies ist bekannt als
giri-choko (義理チョコ), von
giri („Pflicht“) und
choko („Schokolade“), wobei unpopuläre Mitarbeiter nur die „ultra-obligatorische“ (
chō-giri choko) billige Schokolade erhalten. Dies steht im Gegensatz zu
honmei-choko
(本命チョコ, „Schokolade der wahren Gefühle“), Schokolade einem geliebten
Menschen zu geben. Freunde, besonders Frauen, können Schokolade
austauschen, die als
tomo-choko (友チョコ) bezeichnet wird,
tomo bedeutet „Freund“.
In den 1980er-Jahren zeichnete die japanische National
Confectionery Industry Association (NCIA) ihre Kampagne, einen „Tag der
Antwort“ am 14. März einzuführen, als erfolgreich. An diesem Tag
erwarten die Frauen, Schokolade vom Beschenkten zurückzubekommen. Dieser
Tag wird „White Day“ genannt, da man Pralinen aus weißer Schokolade
sind. Ein früherer Versuch war gescheitert, als ein Hersteller von Marshmallows versuchte, diesen Tag so zu popularisieren, dass Männer an die Frauen Marshmallows zurückgeben sollten.
Geschenke, die die Männer zurückgeben, sollten mindestens zwei-
bis dreimal so wertvoll sein wie jene, die sie von den Frauen am
Valentinstag erhalten haben. Werden keine Geschenke zurückgegeben oder
sich herausgeredet, wird der Mann in einer Position der Überlegenheit
betrachtet. Die Rückgabe einer gleichwertigen Gegenleistung gilt als
Aussage, dass die Beziehung möglicherweise abgebrochen werden könnte.
Ursprünglich schenkte man sich nur Schokolade, heute sind eher Schmuck,
Accessoires, Kleidung und Dessous üblich. Für den „White Day“ wurde
deshalb die Farbe Weiß gewählt, weil sie die Farbe der Reinheit ist, die
an „reine, süße Teenie-Liebe“ erinnern soll, und weil sie die Farbe von
Zucker ist. Der ursprüngliche Name des Festtages war
Ai ni Kotaeru White Day („Antwort auf Liebe am Weißen Tag“).
In Japan wird am Heiligabend die romantische „Date Night“ gefeiert, die mit dem Valentinstag zusammenhängt
Libanon
Der
Heilige Valentin ist der Schutzpatron eines großen Teils der
libanesischen Bevölkerung. Paare nutzen die Gelegenheit des
Valentinstags, süße Worte und Geschenke als Liebesbeweis auszutauschen.
Solche Geschenke enthalten in der Regel Schokolade, Cupcakes und roten
Rosen, die als Symbol des Opfers und der Leidenschaft gelten.
In jeder Stadt wird der Valentinstag anders gefeiert. In der Hauptstadt Beirut
führen Männer Frauen zum Essen aus und können ihnen ein Geschenk
machen. Viele Frauen bekommen an diesem Tag einen Heiratsantrag vom
Mann. In Sidon wird mit der ganzen Familie gefeiert – hierbei geht es auch mehr um Familienliebe als um Liebespaare.
Philippinen
Auf den Philippinen wird der Valentinstag, genannt
Araw ng mga Puso, in ähnlicher Weise wie in Westeuropa gefeiert. In der Regel steigen die Preise für Blumen, vor allem für rote Rosen, steil an.
Singapur
Singapur
gehört zu den größten Ausgebern am Valentinstag. 60 % der Bevölkerung
geben an, dass sie in den Wochen vor dem Festtag zwischen 100 und 500
Dollar ausgeben würden.
Südkorea
In
Südkorea geben Frauen am 14. Februar Schokolade an Männer aus. Männer
geben den Frauen am 14. März („White Day“) Geschenke zurück, aber keine
Schokolade.
Am 14. April („Black Day“) gehen diejenigen, die am 14. Februar oder am
14. März nichts erhalten haben, in ein chinesisches oder koreanisches
Restaurant, um Jajangmyeon (자장면), Nudeln mit schwarzer Soße, zu essen
und ihr Single-Leben zu beklagen
Taiwan
In Taiwan werden das traditionelle Qixi-Festival, der Valentinstag
und der White Day gefeiert, jedoch umgekehrt wie in Japan. Männer geben
Frauen am Valentinstag Geschenke und Frauen geben solche am White Day
zurück.
Quelle, Fotos und weiterführende Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Valentinstag
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